Samstag, 23. August 2008

Schimpftriaden der Austria Fans.



Es gibt Tore, über die sich ein Stürmer besonders freut. Gleich zwei dieser Art sind Sanel Kuljic am Freitag beim 3:0-Sieg des FC Magna gegen die Austria Amateure gelungen.
„Es ist auf alle Fälle eine Genugtuung“, zeigt sich der Angreifer im Gespräch mit LAOLA1 über seinen Doppelpack erfreut.

Die rund 250 mitgereisten Veilchen-Fans – sie haben sich vor dem Spiel mit dem Spruchband „Mit weniger Geld und mehr Herz gegen Scheiß Kommerz“ auf ihre Art bei Svetits, Neumann und Stronach für deren Abgang bedankt – hatten es dem 31-Jährigen nämlich nicht leicht gemacht. Wenig kreative Schimpftiraden, die seine Mutter verunglimpften, waren zu hören.
„Es ist nicht lustig, wenn sie so schimpfen. Das kann ich nicht einfach so wegstecken“, zeigt sich der vierfache Saisontorschütze vom Anhang der Violetten enttäuscht.
„Ich muss sehr beliebt gewesen sein“
Erwartet habe er das nicht, immerhin will er sich in Wien-Favoriten nie etwas zu Schulden gekommen haben lassen.
„Aber es zeigt mir, dass ich am Verteilerkreis sehr beliebt gewesen sein muss. Wäre ich nicht gut gewesen, würde ich nicht schimpfen“, meint Kuljic.
Nachtreten gegen die Austria
Und der 20-fache Internationale nützt die Gelegenheit, um gegen seinen Ex-Verein nachzutreten: „Die Austria hat die Saison sogar noch schlechter begonnen, als wir die vergangene Saison beendet haben. Sie haben den gleichen Scheiß gespielt wie am Schluss der letzten Saison.“
Auch für AG-Vorstand Thomas Parits hat er noch eine Botschaft: „Ich bin vom Herrn Parits einmal öffentlich angegriffen worden. Er hat gesagt, dass sie mich mitgeschliffen haben. Okay, wenn er das so meint…“
Lustigsein in der Kabine
Doch die Austria ist Vergangenheit. Die Gegenwart heißt FC Magna. Der Stürmer hat sich gut eingelebt in Wiener Neustadt.
Während des Gesprächs ruft schon Hannes Aigner, der in der Kabinentür steht. Die Mannschaft wartet auf ihren Goalgetter. Feiern ist angesagt.
„Die Stimmung hat immer schon gepasst. Aber wenn du gewinnst, ist es einfacher lustig zu sein“, beschreibt Kuljic die Zustände in der Kabine.
18 Punkte und kein Tor wären Kuljic lieber
Denn wirklich gut gestartet ist der neue Stronach-Klub nicht. Doch der Angreifer sorgt mit seinen Treffern für Punkte.
Kuljic, der es beim Torjubel bewusst vermied die Auswärtsfans zu provozieren, ist zufrieden mit seiner Ausbeute, gibt aber zu bedenken: „Mir wäre es lieber, wir hätten 18 Punkte und ich noch kein Tor. Das wäre schöner.“
Konstanz ist gefragt
Konstanz ist gefragt in Wiener Neustadt. „Wir müssen diese Leistung in der nächsten Woche bestätigen“, fordert der 31-Jährige, der in der Akademie in Hollabrunn die „Patenschaft“ für die U15 übernommen hat, bei Spielen immer wieder als Zuschauer zugegen sein wird.
Und im Derby gegen St. Pölten wird er den Fans des Gegners auch wieder egal sein. Da kann sich Kuljic dann wieder voll und ganz auf die Geschehnisse auf dem grünen Rasen konzentrieren.
Dafür sind die Tore dann aber vielleicht nicht ganz so schön wie gegen die Wiener Austria…


Aus Wiener Neustadt berichtet Harald Prantl
Quelle: LAOLA1.at

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